![]() |
![]() |
![]() |
![]() |
Mittwoch 24.9, für die 20 Schüler des Martin Schongauer Gymnasiums beginnt ein scheinbar völlig normaler Schultag. Doch schon am späten Nachmittag finden sich die ausgewählten Schüler aller 10. Klassen in Begleitung zweier engagierter Lehrkräfte am Flughafen Basel Mulhouse Freiburg wieder. Nun trennen sie nur noch knappe eineinhalb Stunden Flug von dem Beginn einer Woche voller schöner wie auch prägender Erfahrungen in Polen.
Bereits am Flughafen fand der erste, noch etwas zurückhaltende Kontakt mit den polnischen Austauschpartnern statt. Die anfangs noch fremde Bekanntschaft sollte sich im Verlauf der kommenden Tage jedoch noch zu der ein oder anderen Freundschaft entwickeln. Grund dafür waren vermutlich die langen Busfahrten, welche trotz der sprachlichen Barriere glücklicherweise zum Sozialisieren der beiden Schülergruppen führten. Der Bus diente uns als Medium, um die Gegend im Umkreis unseres Aufenthalt Ortes in Oswiecim zu erleben. Dabei war es uns wichtig, Polen im vollem Umfang erfahren zu dürfen. Von historischen über gesellschaftliche, bis zu kulturellen Aspekten war alles dabei! So besichtigten wir gemeinsam ein Salzwerk untertage sowie die in den Bergen liegende Stadt Zakopane mit einem Spaziergang zu ihrem handwerklichen Markt, auf welchem wir die verschiedensten regionalen Spezialitäten genießen durften. Doch schon vor Beginn der Reise war uns bewusst, dass der Fokus auf der geschichtlichen Aufarbeitung der Verbrechen des zweiten Weltkrieges liegen würde, was für viele ausschlaggebend für die Teilnahme an diesem Projekt war. Der thematische Einstieg war die Besichtigung der letzten erhaltenen Synagoge mit einer im historischen Kontext passenden Stadtführung durch Oswiecim. Damit wurde das Fundament für den bald folgenden Aufenthalt in Auschwitz-Birkenau gelegt. Unseren Erwartungen entgegen begegnete uns Auschwitz als massentouristisch ausgearbeitete Attraktion, wodurch einige die verschiedenen Eindrücke vor Ort erstmals nur mit emotionaler Distanz wahrnehmen konnten. Während des gesamten Aufenthalts in Polen wurde es zur Gewohnheit, jeden Abend gemeinsam den erlebten Tag zu reflektieren. Besonders an diesem Abend wurden tiefgreifende Emotionen und individuelle Wahrnehmungen geteilt. Speziell das Ausmaß der Größe des Vernichtungslagers Birkenau war für uns einprägsam, als eine Ebene mit einem Stacheldraht umzäunten Feld nach dem anderen, wo die Baracken sich aufreihten, schier ohne Ende. Als personalisierte Ergänzung hatten wir in Krakau das Privileg ein Gespräch mit einer Zeitzeugin zu führen, welches gleichermaßen fesselnd und lehrreich war. Im starken Kontrast dazu, durften wir einen Tag mit den Familien unsere polnischen Austauschpartner verbringen und uns der vorangekündigten Gastfreundschaft erfreuen. Ebenso verbrachten wir an den letzten Tagen mit schlechtem Wetter aber umso positiverer Stimmung Zeit zum Bummeln in der wunderschönen Krakauer Innenstadt sowie dem naheliegenden Freizeitpark, bevor wir uns an dem darauffolgenden Abend bereits auf den Heimweg machen mussten. Im Gegensatz zu so mancher anfänglichen Erwartung fiel der Abschied von sowohl dem Ort als auch den mittlerweile gewonnenen Freunden sehr schwer. Auch die letzte gemeinsame Busfahrt innerhalb der deutschen Gruppe sowie das Abschiednehmen zurück in Deutschland, wurde aufgrund der stark gewordenen Gemeinschaft sehr sentimental. Letztendlich sind wir alle sehr dankbar für die wertvolle Zeit in Polen und hoffen, dass uns möglichst viele diese Erfahrungen zukünftig erhalten bleiben.
Bericht: Janice Wieland, David Kelp Klasse 10a MSG Breisach – Foto: Christiane Portele (Lehrkraft MSG)






