Wenn wir kurz innehalten, dann sehen, hören und spüren wir ihn weiterhin in unserer Schule, in den Musiksälen natürlich, auf den Fluren, in den Klassenzimmern, am Kopierer oder im Lehrerzimmer: Christoph Beißwenger, der viele Jahre als Lehrer für Musik und Gemeinschaftskunde, vor allem aber als Mensch am Martin-Schongauer-Gymnasium Spuren hinterlassen hat, ist am 26. Dezember 2022 nach langer schwerer Krankheit im Kreis seiner Familie gestorben.
In einem Lehrerzimmergespräch äußerte er einmal, dass er mit der Kafka-Lektüre in seiner Schulzeit zum ersten Mal empfunden habe, dass er ernst genommen wurde. Dieser Anspruch, unsere Schülerinnen, Schüler, Kolleginnen und Kollegen ernst zu nehmen, zuzuhören und auch im Schulalltag Zeit und Energie in Gespräche auf Augenhöhe zu investieren, war für uns immer spürbar.
Christoph Beißwenger war es wesentlich, die eigene Begeisterung für die Musik zu vermitteln – er war ein begnadeter Oboist und guter Pianist. In seinem Unterricht legte er Wert auf viel Musikpraxis und anwendungsbezogene Theorie, war aber auch medial gewandt und offen für neue technische Möglichkeiten. Er konnte Menschen zusammenbringen, nicht zuletzt im Schulorchester, das er mit Ausdauer und Geduld aus Lehrerpersonen, Schülerinnen und Schülern und dem Musikschulkollegium auf die Beine stellte. Aber nicht nur mit dem Schulorchester gestaltete er über den Unterricht hinaus das Leben an unserer Schule: Er engagierte sich bei vielen Konzerten in Ensembles und Chören, in der Streicher AG oder als Klavierbegleitung und er brachte das Musik-Profil unserer Schule mit auf den Weg.
Nicht nur in der Musik fiel er uns auf mit seiner guten Laune, seinem Humor, seiner Herzlichkeit und seiner Rücksicht für die Schwächen anderer. Wir haben mit Christoph Beißwenger einen wertvollen Menschen verloren, der unserer Schulgemeinschaft fehlt. Auf seine Art bleibt er uns aber erhalten: Niemals geht man so ganz!
Die Schulgemeinschaft
